Der Ortsteil Rudow hat 42.631 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2019) und umfasst die Postleitzahlenbereiche 12353, 12355 und 12357. Im Ortsteil Rudow liegen 206 gewidmete Straßen mit einer gesamten Länge (aller Straßen) von 71,2 Kilometern. Zudem liegen 24 gewidmete Plätze im Ortsteil und zehn der aufgelisteten Straßen liegen (wenigstens teilweise) mit gleichen Namen in den Nachbarortsteilen.

Das Rudower Straßensystem der 2010er Jahre ist um den Kern des ehemaligen Angerdorfs entwickelt, wobei es im Ortsteil um 1920 (dazu Abschnitt Straßen in Rudow um 1920) noch wenig erschlossen war. Der Stadtrandcharakter des Ortsteils mit Siedlungsstraßen und Gartenstadtbebauungen wird auch dadurch erkenntlich, dass die überwiegende Zahl der Straßen als „Weg“ bezeichnet ist oder gar Straßennamen wie „Andreas-Hermes-Siedlung“ oder „Pfarrsiedlung“ genutzt werden. Die Benennungen von 1928 und 1938 geben benannte Straßen auf Rudower Gemarkung um die Stubenrauchstraße und im Süden vor, die im Weiteren als Siedlungsstraßen mit Einfamilienhäusern entstanden. Der Ausbau der Siedlungsgebiete erfolgte schrittweise wird aber im Ergebnis des Zweiten Weltkriegs aufgehalten, so verblieben Flächen die anders geteilt oder überbaut wurden und zu einigen Veränderungen in der Straßenführung aber auch durch das Anlegen weiterer Straßen zu Verdichtungen führten. Durch den Bau der Berliner Mauer kam Rudow in südliche Randlage in der nach 1945 Freiräume für Wohnbebauung verblieben. Es entstand in den 1960er bis Mitte der 1970er Jahre vorwiegend auf Buckower Flur und im Rudower Norden die Großsiedlung Gropiusstadt als eigenständiger Ortsteil. In Rudow fanden sich im umschlossenen West-Berlin Flächen für Straßenzüge mit Siedlungen im Gartenstadtstil mit Mehrfamilienhäusern, wie Mitte der 1980er Jahre die Pfarrsiedlung. Mängel aus der Gropiusstadt brachten Architekturideen die in Rudow Mitte der 1990er Jahre zu den 19 Straßen der Gartenstadt mit Straßennamen nach bedeutsamen Frauen und so als „Frauenviertel“ bezeichnet.

Die Entwicklung der Straßen und die Themen der Straßennamen findet sich in den Planungsräumen (PR) des Ortsteils wieder.

  • 35 Blumenviertel: Die Straßen zwischen Teltowkanal und Neuköllner Straße wurden seit 1928 nach Zier- und Heilpflanzen benannt. Die jüngste Veränderung ergab sich durch den Abriss des Heizkraftwerks Rudow am Teltowkanal, wodurch nach Änderung des Flächennutzungsplans 2010 neue Straßen in diesem Siedlungsgebiet entstanden. Der Planungsraum wird durch die Stubenrauchstraße begrenzt, die Straßennamen nach Zier- und Nutzpflanzen wurden bereits vorher geprägt und setzt sich dadurch im Planungsraum Alt-Rudow fort.
  • 36 Zittauer Straße: Die Straßen südlich bis zur Stadtgrenze und der Groß-Ziethener Chaussee wurden ab 1938 angelegt und nach Namen nach Gemeinden und Städten in Sachsen benannt. Nördlich bis zur Neuköllner Straße und im Westen begrenzt von der Gropiusstadt sind seit 1938 Straßen nach Berufsbezeichnungen benannt und auch für die später eingefügten Siedlungs- und Wohnstraßen wurde dies beibehalten.
  • 37 Alt-Rudow: Die Straßen nördlich von Alt-Rudow (westliches Gebiet vor der Einteilung nach Planungsräumen) sind seit 1928 gleichfalls nach Zier- und Nutzpflanzen benannt. Seit den 1970er Jahren wurden die Straßen zwischen Köpenicker Straße und Neudecker Weg mit lokalem Bezug benannt und angelegt.
  • 38 Waßmannsdorfer Chaussee: Seit 1938 erhielten die Straßen zum südlichen Stadtrand zumeist Namen von Hühnerrassen und davon abgeleitete Bezeichnungen, wie Gockel- oder Hennenweg. Im östlichen Bereich nördlich vom Frauenviertel begann seit 1940 die Vergabe von Namen aus den polnischen Gebieten der Neumark.
  • 39 Frauenviertel: Die Straßen in der Gartenstadt Rudow wurden 1996 nach Politikerinnen und Frauen von öffentlicher Bedeutung benannt.
  • 40 Waltersdorfer Chaussee Ost: Südlich vom Neudecker Weg bis an Altglienicke erfolgte der Straßenausbau relativ spät. So wurden Straßen, die über die Waltersdorfer Chaussee hinweg führen, 1938 nach polnischen Städten benannt, die vormals zu Preußen gehörten. Nordöstlich bis zum in den 2010er Jahren entstandene Mozartring schließen sich nach Komponisten benannte Straßen an. Begünstigt durch die Randlage an der Berliner Grenze waren hier seit Mitte der 1980er Jahre auch Gartenstadtsiedlungen wie an der Straße „Pfarrsiedlung“ noch möglich.

Quelle: Wikipedia